...

"wenn sich ein körperlich gesunder Mensch zum ersten Mal auf ein ungesatteltes Pferd setzt, so wird er völlig automatisch und ganz typisch immer die gleiche Haltung einnehmen: Sein Oberkörper ist leicht nach hinten geneigt, mit leicht rundem Rücken. Das Becken ist leicht abgekippt, die Beine legen sich lang und nach unten gestreckt an den Pferdeleib. Dies ist die natürlichste und einzig richtige Sitzposition auf dem Pferd. Jetzt können Becken und Rücken die Bewegung des Pferdes auffangen und dabei gleichzeitig auf die Hinterhand einwirken, diese Beeinflussen und steuern. Durch die freie Beweglichkeit des Beckens werden die Stöße des Pferdes nicht in den Oberkörper hinein übertragen."
(Klaus Ferdinand Hempfling- Mit Pferden tanzen, Seite 152). 

"Anfänglich wird es notwendig sein, die gesamte Wirbelsäule leicht zu runden, um der Forderung, passiv in der Bewegung zu sitzen, wirklich gerecht zu werden. Von solchem "Rundrückensitz" formt sich dann allmählich- wieder ohne Zwang und falschen Ehrgeiz- jener Sitz, der zugleich ästhetisch, schön, bequem und vor allem sehr präzise in der Hilfegebung ist."
(Klaus Ferdinand Hempfling- Mit Pferden tanzen, Seite 150)

 Reiten ist einfach. Man darf es sich nur nicht zu schwer machen. Aus meiner Erfahrung ist es übrigens  der schwerste Fehler beim Aussitzen, wenn man seine Oberschenkel fest macht. Das klammern mit den Oberschenkeln bewirkt, dass man mit dem Becken nicht mehr in der Bewegung mitgehen kann. Der zweitschwerste Fehler ist das fenstmachen der Waden. 
Wahrhaftes aussitzen in einer schnellen Trabbewegung erreicht man durch loslassen. Die Beine hängen locker, das Becken schwingt in der Bewegung. Im Zweifelsfall lehnt man sich etwas zurück und schiebt das Becken noch etwas weiter nach vorne. Diese Haltung ist natürlich nicht korrekt, im klassischen Sinne, sie ist aber auch nur eine Übergangslösung und wird von ganz alleine durch eine gerade Körperhaltung abgelöst. 


"Reiten ist wie Laufen, gehen, Springen. Es gelten die gleichen Gesetzmäßigkeiten. Hüfte, Becken und teile der Wirbelsäule mit den unterstützenden Druck-, Zug-, und Haltekräften der Muskeln kompensieren die Stoß- und Schubkräfte beim Auffußen der Beine. Reiten ist darum genauso leicht wie Spazieren gehen. Wenngleich beides erst eingeübt werden muss."
(Klaus Ferdinand Hempfling- Mit Pferden tanzen, Seite 148)

Es ist hilfreich, sich der eigenen Bewegungen bewusst zu werden. Wie fühlt sich laufen, gehen und dergleichen an. Was mache ich, wenn ich seitwärts gehe... Eine mentale Übung ist es, die Augen zu schließen und sich vorzustellen, man würde selbst laufen, während man auf dem trabenden Pferd sitzt. Dadurch wird es ermöglicht, mit den Bewegungen des Pferdes zu verschmelzen. (und wieder darauf achten, tatsächlich nur in Gleichgewicht zu sitzen und weder Becken, noch Beine fest zu machen...)






Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen